2-tägige Notfallfortbildung für Heilpraktiker

Eine Notfallsituation mit Lebensbedrohung stellt im Praxisalltag höchste Ansprüche an alle Beteiligten. In kürzester Zeit müssen genaue Informationen erfasst, eine strukturierte Differenzialdiagnose erhoben und die richtigen Maßnahmen eingeleitet werden.

Das Seminar hat zum Ziel, die Angst der Teilnehmer vor dem „Notfall“ zu nehmen.

Dieses Seminar ist speziell auf Notfallsituationen im Bereich des Praxisalltags für Heilpraktiker zugeschnitten.
Dabei erlernen die Teilnehmer einfaches und konsequentes Handeln in Notfallsituationen. In diesem Seminar wird interaktiv und in entspannter Atmosphäre Wissen vermittelt. Viele praktische Übungen vertiefen das Gelernte. So wird den Teilnehmern einerseits die Angst vor dem „Notfall“ genommen und andererseits auch die Hemmschwelle abgebaut, bei Notfällen im Alltag Erste Hilfe zu leisten.

Durch praxisnahe Beispiele und Übungen wird den Teilnehmern mit Freude und Kompetenz ein übersichtliches, aber sehr wirkungsvolles „Handwerkszeug“ mit nach Hause gegeben.

Inhalte: Theorie/Praxis, verteilt auf zwei Unterrichtstage

• Notfallmanagement in der Praxis
• Bewusstseinsstörungen
• Störungen von Herz- und Kreislauf (CPR/AED)
• Störungen der Atmung
• Schockformen (aktuelle Behandlungsstandards insbesondere
• Anaphylaktischer Schock, …)
• Leitsymptom Thoraxschmerz
• kardiale Notfälle
• cerebrale Notfälle
• akutes Abdomen
• Notfalladäquate Lagerungsarten
• und weitere Notfallsituationen

Für alle Kolleginnen und Kollegen, aber vor allem für invasiv Tätige, gibt es die Möglichkeit, das Legen von Verweilkanülen am „Übungsarm“ zu trainieren. Hier findet jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin die nötige Unterstützung, um die ganz persönliche Komfortzone zu verlassen.

Termin:       Sa. 20. / So. 21. Januar 2024
Zeit:               Von 9:00 bis ca. 16:00 Uhr
Ort:                Pfarrheim St. Raphael, Gemeinderaum im 1. OG, Zugang über Treppe Lechelstraße 41, 80997 München
Dozent:        Niklas Schäfer, Lehrzentrum Eisenbuch
Kosten:        Wochenende komplett, incl. Materialkosten: Mitglieder (DHP e.V.)  230 Euro; Nichtmitglieder 260 Euro

Maximal 16 Teilnehmer, Anmeldeschluß: Donnerstag, 18. Januar 2024

Für Ihren Fortbildungsnachweis werden vom BDH für diese Veranstaltung 13 Fortbildungspunkte vergeben.

Unser Kursleiter:

Niklas Schäfer ist Notfallsanitäter und seit 1992 bis heute durchgehende hauptamtlich und nebenamtlich im Rettungsdienst, Intensivtransport und in der Ausbildung tätig. In den Jahren 1994-1997 absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum Heilpraktiker in München.

2002 gründete er das Lehrzentrum Eisenbuch und ist seither als Dozent für Notfallmedizin und Erste Hilfe selbstständig tätig. Ausbildungsschwerpunkte liegen in Notfalltraining für med. Fachpersonal, Heilpraktiker, Hebammen, Erste Hilfe am Kind und Ersthelferausbildungen in Betrieben. Das Lehrzentrum ist als ausbildende Stelle von der Regierung von Oberbayern anerkannt und von den Berufsgenossenschaften zur Aus- und Fortbildung ermächtigt; die Teilnahme am Seminar wird entsprechend bescheinigt.

Ersthilfe in Notfallsituationen – Fachliche Kompetenz ist das Rüstzeug für den Beruf.

Erste-Hilfe-Pflicht

Heilpraktiker haben ihren Beruf mit dem obersten Ziel, Menschen zu heilen, gewählt. Unser Beruf sollte, wie jeder medizinische Beruf zugleich unsere Berufung sein. Wir arbeiten im Dienst des Patienten mit Sachkunde und Empathie. Zu diesen persönlichen und beruflichen Voraussetzungen zählt auch, im Notfall Leben retten zu können. Darunter fällt nicht nur, das Notfallmanagement im Praxisalltag zu beherrschen.

Auch wenn Sie nicht invasiv arbeiten, können Sie, wie alle Mitbürger, jederzeit und überall an einem Notfallgeschehen beteiligt werden. Wann war Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs, und was haben Sie davon noch parat, um ein Menschenleben retten zu können?

Jedes Jahr kommt es in Deutschland zu etwa 70.000 Wiederbelebungsmaßnahmen. Mit konsequenter Schulung von Laien könnte die Überlebensrate von derzeit 10% auf 18 %, das heißt um circa 5600 Menschenleben, gesteigert werden. In vielen Ländern Skandinaviens ist Erste-Hilfe -Unterricht gesetzlich vorgeschrieben. In Dänemark z.B. verdoppelte sich die Überlebensrate. In Schweden und Norwegen etwa starten 60 % der Bevölkerung im Notfall mit einer Herzdruckmassage, in Deutschland lediglich 15%. Bis heute sind Herzdruckmassage und Defibrillator die entscheidenden Hilfsmittel, damit Menschen einen Herzstillstand überleben. Jeder Bürger ist verpflichtet, im Rahmen seiner individuellen Kenntnisse und Fähigkeiten in Notfällen zu helfen. Heilpraktiker aber sind keine Laien. Bei ihnen wird vorausgesetzt, dass sie in einer Notsituation kompetent helfen können. Der Heilpraktiker hat sich schon alleine im Rahmen seiner beruflichen Sorgfaltspflicht die nötigen Kenntnisse und Fertigkeiten, die er für seine Behandlungen und den Umgang mit Medikamenten benötigt, anzueignen und auf den aktuellen Stand zu bringen.

Auch wenn Sie –hoffentlich- in ihrem Praxisalltag nicht mit Notfällen konfrontiert werden, sollten Sie den Menschen, entsprechend ihrem Selbstverständnis, immer und überall angemessen helfen können.

Wir freuen uns über Ihre Teilnahme an unserem Kursangebot in Zusammenarbeit mit dem Lehrzentrum Eisenbuch.